Freitag, 16. September 2011

Das Wunder von Air France oder: Wie ich auf dem Flug nach Paris fast meinen Verstand verlor.

Oder auch: Wie Klein Sam in die Welt hinauszog, um das Fuerchten zu lernen.
[Achtung! Sehr textlastiger Post.]

Halloo meine Liebsten!

Ersteinmal: Der Flughafenabschied war so ziemlich das Schlimmste, was ich bisher erleben musste. Das Gefuehl gehen zu wollen, wenn irgendwie keiner so richtig dafuer ist, ist nicht besonders schoen. Mit all' meinen lieben Menschen fiel es mir natuerlich gleich noch viel schwerer ueberhaupt einen Schritt in Richtung Sicherheitskontrolle zu tun.

Eben jenes Abschiedsprozedere war dann auch fast schuld, dass die Franzosen fast ohne uns abgeflogen waeren weil wir ja angeblich viiieeel zu spaet waren (naja, ein bisschen frueher haetten wir wohl da sein koennen.) Gluecklicherweise nahmen sie uns dann doch mit; ungluecklicherweise jedoch haben sie mir das falsche Ticket gegeben (Berlin - Paris und nicht Paris - Tokyo..). So saß ich also im Flieger nach Paris, inzwischen zum hundertsteb Mal heulend, aus Angst, ueberhaupt gar nicht in Japan anzukommen. Der netteste Steward von Welt hat mich dann aber beruhigt dass das gar nicht so schlimm sei und man es nachdrucken koennte (: Trotzdem sind mir allein in den anderthalb Stunden hundert neue graue Haare gewachsen.

Gesagt getan versuchten wir also den Rat des Stewards zu befolgen uns einen neuen Boarding Pass ausstellen zu lassen. Da wussten wir noch nicht dass Paris Charles-de-Gaulle irgendwie als Vorhof zur Hoelle gebaut wurde. Keine Schilder, nicht ein Einziges mit einem Hinweis wo man hinmuesste (bei ueber 10 Gates mit jeweils 10-70(!!) Abfertigungsschalter waere das vielleicht mal eine Idee gewesen beim Bau des Gebaeudes) und einfach nur gigantisch. Pachi und ich haben trotz effektivem Herumfragen eine ganze Stunde gebraucht um von dort, wo wir gelandet waren (D irgendwas) zu E62 zu kommen. Und wir waren schnell. Und genervt. Und haben trotzdem eine Stunde gebraucht. Da war ich zum ersten Mal froh, dass wir mehr als vier Stunden Zeit zum Umsteigen hatten. :3

Nachdem Pachi und ich uns auf den Schock ein Bier fuer gnaedige 5,80(!!) geleistet hatten saßen wir den Rest der Zeit in der Ps3-Area des Pariser Flughafens, wo man umsonst Filme auf riesigen Leinwaenden ansehen kann. Das fanden wir so lange super, bis bei unserem Flug zum ersten Mal "delayed" stand. Schlussendlich sind wir dann statt um 13:30 erst um 15 Uhr in Paris losgeflogen. (Und uns wuerde echt interessieren, wie der Flug nach Mexiko aussah, denn sie haben ueber eine Stunde lang den "very last call for the flight to Mexico" ausgerufen.. aber bei unseren zehn Minuten meckern..

Zum Flug selbst bleibt nicht viel zu sagen außer, dass ich mit den Nerven fix und fertig war und es viel zu eng war. Und zu wenig zu Essen gab. Bzw. viel aber nur zweimal auf einmal innnerhalb von elf Stunden. Die ersten 5 Stunden war ich zu beschaeftigt damit, Truebsal zu blasen und ueber den Brief meiner Maedels zu weinen (ich habs nichtmal bis Zeile 3 geschafft..), die letzten 6 Stunden habe ich dann erst den letzten X-Man-Film gesehen und versucht in den unmoeglichsten Positionen einzuschlafen. Als wir in Narita ankamen um 9:15 Ortszeit dachten wir, das Schlimmste haetten wir ueberstanden.
Dachten wir.

Die Hoffnung wurde je zerschmettert, als der Bankautomat sich weigerte, ihr auch nur 1 Yen auszuspucken. Gluecklicherweise konnte sich das aber schnell aufklaeren, da sie die Umrechnungskurse falsch im Kopf hatte und mal eben 200.000 Yen abholen wollte (immerhin fast 2000€). Mit weniger Geld war der Automat dann doch zufrieden. Wir haben uns dann mit unserem 30-Kilo-Gepaeck vom Narita Airport erst mit dem Expresszug, spaeter mit einem Semi-Expresszug durch das Aufzug- und Rolltreppenlose Japan gekaempft (und mehr als einmal in mehreren Anlaeufen zu zweit unsere Koffer nach oben getragen.) Als wir dann quasi fast da waren, haben wir uns verfahren (bzw. wir wussten nicht, dass der Zug vorher auch abbiegen kann/es mehr als eine Route fuer ein und denselbe Linie gibt..) also sind wir schoen eine halbe Stunde wieder in die andere Richtung zurueckgefahren ^^ Damit ihr euch das bildlich vorstellen koennt:

Sam und Pachi auf großer großer Rundreise
Es war anstrengend. Zudem sieht es wenn man aus Fenster schaut aus als sei nur 20°, wenn man jedoch aus dem Zug heraustritt schlaegt einem 30° warme total verbrauchte Luft entgegen. Jetzt zum Abend hin hat es ein wenig geregnet, was die Luft unglaublich schwuel gemacht hat. Fazit: Es ist heiß. Zu heiß fuer Sam. Wann faengt hier der Herbst an..?

Als wir dann dachten, wir haetten es endlich geschafft, als uns ein Taxi vor dem Unitor abgesetzt hatte (Die Steigung + die Koffer + die Hitze boten keinen Stoff fuer Diskussionen ob wir das Geld nicht lieber sparen wollen..) wurden wir erstmal durch den Organisatorwald Japans geschickt. Erst wusste niemand wer wir sind, dann wurden wir auf dem Gelaende herumkutschiert (was uebrigens wahnsinnig schoen ist, Fotos ab morgen!) und nach ungefaehr 10 gleich aussehenden Formularen fuer Handys, Wohnheim und andere Dinge durften wir dann auch endlich DUSCHEN. Nach inzwischen 32 Stunden herumekelns mit sich selbst.

Kurz allgemein: Das Zimmer was wir haben ist wirklich groß fuer japanische Verhaeltnisse, nicht besonders huebsch aber alles da was man zum Leben braucht (inklusive Tuetensuppen und Kleiderbuegel.) Der Campus ist wunderschoen, es ist hier viiiiieeeel zu warm, naechste Woche faengt die Uni an und Fotos fange ich dann ab morgen an zu machen. Ich war so fertig von der Hinreise und dem Geschleppe, dass ich bis jetzt so gut wie nichts gemacht habe. Momentan habe ich auch noch Internetprobleme, MSN geht gar nicht und E-mails schreiben sich nur wahnsinnig schleppend. Hoffentlich kann uns irgendjemand morgen das W-Lan Passwort verraten, dass irgendwie niemand zu kennen scheint.
Ich hoffe euch allen geht es gut, vielen Dank dass ihr am Flughafen wart und an mich gedacht habt (oder immer noch denkt :D)
Bis bald! <3
Ich geh jetzt in den Konbini essen kaufen und danach schlafen.

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